Unter Militäruhren versteht man Uhren, deren wesentliche Merkmale Funktionalität und Zweckmäßigkeit sein müssen. Diese von Offizieren verwendeten Uhren stellen aber auch ein eigenes Kapitel innerhalb der Geschichte der Uhrmacherkunst dar. Eine Theorie zufolge sollen Militäruhren am Beginn der Entwicklung von Armbanduhren gestanden haben. Ende des 19.Jahrhunderts hat die deutsche Kriegsmarine einen solchen Zeitmesser bei der Manufaktur Girard-Perregaux bestellt.
In dieser Zeit fand ein radikaler Wechsel in der Kriegsführung statt und das Zusammenspiel zwischen Mann und Gerät fand zunehmend mehr Bedeutung. In diesem Fall benötigte man nicht nur ein zuverlässiges, sondern vor allem ein funktionelles Instrument als Teil der Ausrüstung. Die prächtigen Uniformen wanderten ins Depot und parallel zur fortschreitenden Technologie wurde auch bei den Uhren die Zweckmäßigkeit immer wichtiger.
In der Folge setzte sich die Militäruhr auch in der Zivilgesellschaft durch, wobei diese ganz energisch den Weg der Spezialisierung verfolgte.
Flieger bevorzugten vor allem große Armbanduhren , die mit Lederbändern über dem Ärmel der Fliegerjacke oder am Oberschenkel getragen werden konnten. Die Kriegsmarine hingegen bevorzugte Modelle, die absolut wasserdicht waren.
Alle diese besonderen Eigenschaften höchster Qualität haben das Interesse von Sammlern dieser Kategorie in den letzten Jahen wieder stark steigen lassen.
Taktische Uhrzeit beim Militär
Als Uhrzeit bezeichnet man die Zeitangabe eines Datums, ausgedrückt in Stunden, Minuten und Sekunden ab Mitternacht eines Tages im Kalendersystem. Die genaue Uhrzeit wird in Abhängigkeit von der jeweiligen Ortslage gemessen. Der Tag ist in 24 Stunden, die Stunde in 60 Minuten und die Minute in 60 Sekunden unterteilt. Als einzige Ausnahme dazu, gibt es noch die Schaltsekunde.
Die Uhrzeit und das Kalenderdatum ergeben eine eindeutige Zeitangabe. Im wissenschaftlich-technischen Bereich wird die Zeit manchmal als Zahl zwischen 0 und 1 angegeben.
Noch bis in die mittlere Neuzeit waren andere Stundenzählungen als die heutige Uhrzeit mit der heutigen 24-Stunden-Zählung sehr verbreitet. Zur Zeit der Französischen Revolution wurde ein erfolgloser Versuch unternommen, den Tag und die Uhrzeit in 10 Stunden mit je 100 Minuten und 100 Sekunden einzuteilen. Der Nullpunkt der Uhrzeit lag noch bis in das ausgehende 19. Jahrhundert auf Mittag (weil sich dieser über die Beobachtung der Sonne leichter bestimmen lässt).
Im Militärwesen verwendet eine bedondere Schreibweise der Uhrzeit, die die Minuten direkt an die Stunden anschließt. 8.30 Uhr ist in taktischer Zeit 0830. Sie wird dann wie eine Zahl, also in diesem Fall „Null achthundertdreißig“, gelesen.