Die Anfänge…
Extremsportler, Soldaten oder auch Piloten stellen schon immer bestimmte Anforderungen an Uhren, damit diese ein zuverlässiger Begleiter in jeder Situation sind. Dabei genügt es längst schon nicht mehr „nur“ noch die Zeit abzulesen.
Bereits die Pioniere der Luftfahrt merkten schnell, dass eine Uhr nicht mehr in die Tasche, sondern an das Handgelenk gehört, damit man die Uhrzeit schnell ablesen kann. Damit war auch gleich das erste Kriterium geschaffen und für Fliegeruhren war vor allen Dingen ein fester Sitz und guter Halt der Uhr von Bedeutung.
Piloten des Ersten und Zweiten Weltkrieges wollten außerdem Armbanduhren mit extra langen Lederriemen, um diese auch über den Jacken und Mänteln oder eventuell sogar am Oberschenkel tragen zu können.
Extreme Bedingungen – extreme Anforderungen
Schnell stiegen die technischen Möglichkeiten Uhren zu präzisieren und sie mit mehr Funktionen auszustatten.
Typisch für Fliegeruhren ist beispielsweise auch, dass sie große, gut lesbare Ziffern haben, meist über ein schwarzes Zifferblatt mit weißen Zahlen verfügen und manchmal sogar Zeiger mit Leuchtmasse besitzten, um die Uhr auch nachts problemlos lesen zu können.
Die nächste außergewöhnliche Bedingung stellen die Magnetfelder im Cockpit dar, welche den Gang der Uhr negativ beeinflussen könnten. Oft werden daher bestimmte Legierungen eingesetzt, welche weniger empfindlich gegenüber dem Magnetismus sind und so einen Magnetfeldschutz errichten.
Doch auch auf dem Boden sind einige Merkmale einer solch besonderen Uhr unabdingbar. Unerlässlich wurde schon früh auch der Sekundenstopp, welcher für ein einfaches Synchonisieren der Uhren nach einem Funksignal oder untereinander sorgt. Dies wird durch einfaches Ziehen oder Drücken der Aufzugskrone möglich und ist vor allen Dingen im Militär wichtig.
Extremsportler und Menschen, die sich in ständig verändernden Umgebungsverhältnissen befinden, haben natürlich auch einen großen Anspruch an die Qualität des Materials.
Wichtig ist hier, dass die Uhren rubst robust sind. Das Uhrglas sollte möglichst unempfindlich gegenüber Kratzern sein und ein wasserdichtes Gehäuse ist selbstverständlich.
Kunststofflass eignet sich für besonders für Fliegeruhren, da dieses aufgrund seiner Elasthizität besser Druckunterschiede ausgleichen kann. Dadurch fällt es nicht heraus oder platzt. Leider ist es auch kratzeranfälliger als andere Gläser, man kann dies jedoch auch wieder rauspolieren. Als sehr beliebt und brauchbar hat sich im Laufe der Zeit Saphirglas herausgestellt.
Bei den Armbändern eignen sich einfache aber robuste Materialien wie Leder oder Leinen und das Gehäuse sollte aus Stahl sein. Gold beispielweise wäre nicht nur unnötig sondern auch ein zu weiches Material.
Navigation
1931 wurde im Bezug auf den ersten Transatlantikflug die „Stundenwinkeluhr“ vorgestellt. Sie verfügte über ein Zifferblatt, welches eine 12-Stunden und eine 180 Grad-Skala besaß, außerdem auch über eine Lünette die in 15 Bogengrade eingeteilt war und ein Zifferblatt-Innenfeld mit einer 60er und 15-Grad-Teilung verfügte. Von da an war das Berechnen der geografischen Länge möglich. Inzwischen ist das natürlich Geschichte, wenn man an Radar, GPRS und Funk denkt.
Heutzutage muss eine Fliegeruhr also durch andere Qualitäten bestechen.
Beliebt sind Chronographen, die besonders mit der Stoppfunktion zur Kurzzeitmessung von bis zu 12 Stunden begeistern. Oft gewäht werden auch Chronographen, die eine Zwischen- oder Referenzzeit messen können (split seconds). Die sogenannte Fly-Back Funktion ermöglicht außerdem eine „Rückstellung im Fluge“, und damit das Beginnen eines neuen Messintervalles mit nur einem Tastendruck.
Für Piloten, die sich viel zwischen den Zeitzonen hin-und herbewegen bietet es sich an, eine Uhr zu kaufen, die mehrere Zeiten anzeigen können (z.B: Heim- und Ortszeit).