Seit 1980 stellen wir in Deutschland die Uhr regelmäßig von der Normalzeit, oder auch Winterzeit, auf die Sommerzeit um. Auch in den anderen Staaten der Europäischen Union und in vielen weiteren Ländern findet die Umstellung auf die Sommerzeit, die offiziell auch „Daylight Saving Time“ heißt, statt. Schon dieser Name zeigt, was mit der Einführung der Sommerzeit erreicht werden sollte. Nämlich, dass das Tageslicht besser genutzt werden kann und somit die Energiekosten sinken. Doch funktioniert dieser Effekt überhaupt?
Am 24.04.1784 stellte der bekannte Physiker Benjamin Franklin das erste Mal seine Theorie zur Einführung der Sommerzeit vor. Zu der Zeit gab es zwar noch keine elektrische Energie, aber durch ihre Einführung sollten schon damals Energiekosten in Form von Kerzen gesenkt werden. Doch erst mit dem Ersten Weltkrieg wurde die Zeitumstellung tatsächlich umgesetzt, nach Ende des Krieges aber weitgehend abgeschafft. Doch seit 1980 findet die Zeitumstellung nun regelmäßig zweimal im Jahr statt. Am letzten Sonntag im März wird die Uhr um 2.00 Uhr eine Stunde vorgestellt, auf die Sommerzeit. Und am letzten Sonntag im Oktober wieder eine Stunde zurück, sodass es die Stunde zwischen 2.00 Uhr und 3.00 Uhr bei der Umstellung auf die Normalzeit zweimal gibt. Das Ziel ist klar: Durch die Umstellung auf die Sommerzeit soll das natürliche Tageslicht im Sommer besser genutzt werden können, um so Energie und auch bares Geld zu sparen.
Die Sommerzeit in der Praxis
Doch tatsächlich ist der positive Effekt der Zeitumstellung mehr als umstritten. Zwar soll in den Abendstunden tatsächlich elektrische Energie gespart werden, dafür sollen aber die Heizkosten in den Morgenstunden steigen. Laut einigen Studien ist so der gesamte Energieverbrauch sogar angestiegen, besonders in den kälteren Monaten der Sommerzeit, wie dem März und Oktober. Während einige Menschen die Zeitumstellung ganz einfach im Schlaf erledigen, fällt es anderen jedoch tatsächlich schwierig, mit der Umstellung klarzukommen. Ähnlich wie bei einem Jetlag wird die innere Uhr durcheinandergebracht. Deshalb soll es auch am Montag, nach der Umstellung auf die Sommerzeit, vermehrt zu Verkehrsunfällen kommen. Auch einigen Tieren, wie den Milchkühen, fällt die Umstellung schwer. Außerdem ist es für Schichtsysteme und Fahrpläne ein erhöhter Kosten- und Organisationsaufwand. Und dies sind nur einige Punkte, die an der Zeitumstellung kritisiert werden. Ob sie also wirklich sinnvoll ist, wird wohl umstritten bleiben. Wenn es Sie jedoch nur nervt, dass Sie alle Uhren im Haus umstellen müssen, dann lässt sich das Problem am besten mit Funkuhren, die sich automatisch umschalten, aus der Welt schaffen. Schließlich lassen sich lange Sommerabende dann doch auch wieder genießen.